Sehr geehrte Damen und Herren,

Im Namen des Städtischen Konzertchores „Winfridia“ unter der musikalischen Leitung von Carsten Rupp möchte ich Sie heute Abend herzlich willkommen heißen.

Wir tauchen am heutigen Abend gemeinsam in dieses eindrucksvolle und mitreißende Werk, die „Johannes-Passion“ von Johann Sebastian Bach, ein.

In den letzten Monaten erarbeitete sich unser Chor unter der Leitung von Carsten Rupp dieses umfangreiche Stück. Die Johannes-Passion ist ein Meisterwerk der klassischen Musik und gilt als eines der bedeutendsten Werke von Bach. Durch seine tiefgründigen und ergreifenden Texte erfüllte uns die Begeisterung für dieses Werk immer mehr.

Leonard Bernstein (Komponist, Dirigent und Pianist) sagte einmal über Bach:

„Für Bach war alles in der Musik Religion, sie zu schreiben war ein Glaubensbekenntnis, sie zu spielen ein Gottesdienst. Jede Note war nur an Gott gerichtet. Das trifft auf alle Teile des Werkes zu, wie weltlich auch immer ihr Verwendungszweck gewesen war.“

Dies spürt man wahrlich, wenn man sich der Musik Bachs hingibt.

Eine besondere Freude ist es uns daher, dass wir es ermöglichen konnten, für den heutigen Abend exzellente Solisten zu engagieren. Diese zählen, sowohl im Konzertfach als auch im Opernfach zu den gefragten Interpreten.

Auch mit dem Barockorchester „La strada armónica“ ist es uns gelungen, eine besonders stimmige musikalische Begleitung zur Abrundung dieses Konzertes unter Vertrag nehmen zu können, was uns sehr freut.

Uraufgeführt wurde die Johannes-Passion am 07. April 1724 in der Nikolaikirche zu Leipzig, also vor ziemlich genau 300 Jahren. Sie ergänzt den Evangelienbericht nach Johannes, von der Gefangennahme und Kreuzigung Jesu Christi.

So bildet unser heutiges Konzert in der Christuskirche Fulda am Palmsonntag den Auftakt zur Karwoche.

Unseren herzlichen Dank möchte ich an dieser Stelle an Herrn Pfarrer Jörg Scheer und an Frau Brigitte Lamohr von der evangelischen Christuskirche Fulda aussprechen.

Beide haben uns in der Vorbereitungsphase zu diesem Konzert durch Ihre unkomplizierte Art und Hilfsbereitschaft wertvoll unterstützt.

Wir freuen uns, dass Sie sich, liebes Publikum, dazu entschieden haben, am heutigen Abend gemeinsam mit uns in dieses faszinierende Meisterwerk einzutauchen, welches vor allem durch seine emotionale Kraft und seine musikalische Brillanz überzeugt.

Max Reger (deutscher Komponist) sagte einmal: „Bach ist Anfang und Ende aller Musik“

Haben Sie also viel Freude daran, dies nun zu erleben.

Es grüßt Sie

(Susanne Haskamp/1. Vorsitzende)

Johann Sebastian Bach (1685 – 1750)

Die „Johannes-Passion“ von Johann Sebastian Bach gehört zu jenen Werken, die vielerorts in jährlichem Turnus verlässlich aufgeführt werden und dabei nichts von ihrem Reiz und ihrer Strahlkraft verloren haben.

Seine Uraufführung erlebte dieses Werk vor genau 300 Jahren, am 07. April 1724, in der Leipziger Nikolaikirche. Johann Sebastian Bach war gerade ein knappes Jahr im Amt des Thomaskantors und nur die „dritte Wahl“, wie ein Ratsherr damals notierte: „Da man keinen von den Besten bekommen kann, so bleibt nichts anderes übrig, als sich an einen Mittleren zu wenden und den Versuch zu machen, ob Bach aus Köthen für Leipzig zu gewinnen ist“.

Dies ließ man Bach auch spüren und so ist es nur verständlich, dass der Komponist großen Ehrgeiz zeigte, seine Kunst unter Beweis zu stellen. Da es zu den Aufgaben des Thomaskantors gehörte, für die musikalische Gestaltung der Sonntagsgottesdienste in den beiden Leipziger Hauptkirchen, der Nikolai- und der Thomaskirche, zu sorgen, komponierte er fast jede Woche eine neue Kantate. Dreißig Kantaten sind auf diese Weise in relativ kurzer Zeit entstanden.

Mit der „Johannes-Passion“ präsentierte Bach den Leipziger Ratsherren sowie der Kirchengemeinde sein erstes größeres Werk. Eingebettet in den üblichen Rahmen der Karfreitagsliturgie, stellt die „Johannes-Passion“ das Leiden, Sterben und die Grablegung Jesu dar, wobei die beiden Teile des Oratoriums musikalisch die Predigt umrahmen.

Ein Evangelist führt als Erzähler durch das Geschehen, auftretende Protagonisten wie Jesus, Petrus und Pilatus sowie kleinere Nebenrollen lassen die Handlung plastisch werden und ermöglichen gleichzeitig die Darstellung unterschiedlicher Perspektiven auf das Geschehen. Erweitert wird dies durch die nachdenkliche, emotionale Betrachtung der Ereignisse durch den Menschen als Individuum in den Arien und Chorälen. Dem Chor kommt dabei eine Doppelrolle zu. Während er in den Chorälen reflektierend das Geschehen betrachtet, übernimmt er andererseits die Rolle der aufgebrachten Menge, die schließlich die Kreuzigung Jesu fordert: „Kreuzige ihn“ und „Weg, weg mit dem“.

Zu dieser Zeit waren dramatische, beinahe opernhafte Oratorien beliebt und auch Bach waren aus seiner Zeit am Weimarer und Köthener Hof Musiktheater und Schauspiel nicht fremd, obwohl er nie für dieses Genre komponiert hatte. Doch mit seiner „Johannes-Passion“ mutete der Komponist den Zuhörern vor allem musikalisch einiges zu.

Bach entwirft mit der für diese Zeit typischen Gestaltungslust eine Komposition, die die musikalischen Möglichkeiten auslotet, um die Dramatik zu erhöhen. Schon der Eingangschor „Herr, unser Herrscher“ lässt dem Zuhörer keine Zeit zum andächtigen Ankommen, sondern zieht ihn gleichsam in das dramatische Geschehen hinein. Ungewöhnliche, ja dissonant wirkende Tonsprünge und Akkorde zeichnen hier und im weiteren Verlauf die Passionshandlung sowie die damit verbundene Botschaft symbolträchtig musikalisch nach, wie zum Beispiel in dem Chor „Kreuzige ihn“.

Mitunter spielt Bach mit vertrauten musikalischen Mustern, die er zum Teil ins Gegenteil verkehrt. So spottet das Volk „Sei gegrüßt, Judenkönig“ in Form eines „falschen“ Menuetts, dem Inbegriff des höfischen Tanzes jener Zeit, das hier allerdings nicht im üblichen ¾-Takt, sondern im 6/4-Takt erklingt.

Die Vorliebe der Barockzeit für symmetrische Formen, wie man sie auch von Architektur und Parkgestaltung in der Barockstadt Fulda her kennt, spiegelt sich auch in diesem Werk wider. Als Mittelpunkt fungiert der Choral „Durch dein Gefängnis, Gottes Sohn, muss uns die Freiheit kommen“, der gleichsam auch als christliche Hauptaussage gelten kann. Um ihn herum ordnet Bach beinahe spiegelbildlich gleich oder ähnlich klingende musikalische Passagen an. So sind zum Beispiel die Chöre „Wir haben ein Gesetz“ und „Lässest Du diesen los“ sowie „Kreuzige ihn“ und „Weg, weg mit dem“ beinahe identisch vertont.

In seiner ersten Passionsmusik verbindet Bach seine Erfahrungen auf dem Gebiet der musikalischen Dramaturgie mit seinem großen musikalischen Ideenreichtum, um seiner tiefen Religiosität Ausdruck zu verleihen. Man kann sicher sein, dass bei Bach kein Intervall und keine Tonart zufällig erscheinen. Trotzdem hat er die erste Fassung seiner „Johannes-Passion“ in den folgenden Jahren noch mehrmals umgearbeitet, um sie so vielleicht auch für die Gemeinde leichter zugänglich zu machen. Sie wurde unter ihm als Thomaskantor noch mehrfach aufgeführt, was zu der Zeit, als das Publikum eigentlich immer wieder neue Werke hören wollte, schon außergewöhnlich war und für die Bedeutung dieses Werkes spricht.

Auch der Städtische Konzertchor Winfridia Fulda kann auf eine ganze Reihe von Aufführungen dieses Werkes zurückblicken. Zuletzt noch mit einem klassischen Sinfonieorchester, ist dies nun die erste mit einem historisch orientierten Orchester. Das heutige Konzert folgt damit der Reihe großer Oratorien wie „Messiah“ von Georg Friedrich Händel, „Le Roi David“ von Arthur Honegger, „Die Schöpfung“ und „Die Jahreszeiten“ von Joseph Haydn, die der Chor in historischer Aufführungspraxis und mit deutlichem Schwerpunkt für die konzertant-dramaturgische Konzeption der Musik aufgeführt hat.

Die Idee einer historisch korrekten Aufführung ist allerdings strenggenommen immer zum Scheitern verurteilt. Zunächst ist die „Johannes-Passion“ eigentlich für die Aufführung im Rahmen eines Gottesdienstes vorgesehen gewesen, was die heute übliche Verweildauer in Kirchen deutlich überschreiten würde. Auch äußerte Bach schon bald nach der Uraufführung seiner „Johannes-Passion“ erste Wünsche, wie denn Kirchenmusik in Leipzig aufgestellt sein müsste. Der originale Klang der ersten Fassung entsprach augenscheinlich auch nicht vollkommen seinen Vorstellungen.

Der wesentliche Unterschied zu Bachs klanglichen Möglichkeiten ist jedoch der Chor, welcher heute eben nicht aus Chorknaben besteht und damit bei aller Authentizität des Orchester-instrumentariums einen Bruch im historischen Klangbild darstellt.

Andererseits kann der Städtische Konzertchor seine Erfahrungen aus mehreren Operngalas einbringen, um sowohl die Dramatik der Handlung plastisch umzusetzen als auch kontrastie-rend dazu als andächtiger Betrachter die Choräle zu gestalten, was ganz im Sinne des Barocks sein dürfte.

Gemeinsam mit Gesangssolisten, die jeweils im Konzertfach, aber auch im Opernfach gefragte Interpreten sind, und dem Barockorchester „La strada armonica“ wird unter der musikalischen Leitung von Carsten Rupp also jene Musik, die vor 300 Jahren in Leipzig entstanden ist, in der Fuldaer Christuskirche zu hören sein und dabei „keinen Staub angesetzt haben“.

Antonia Bourvé (Sopran)

Die Sopranistin Antonia Bourvé begann Ihre Karriere am Opernstudio Karlsruhe und  hat sich seitdem durch zahlreiche Opern- und Konzertauftritte im In- und Ausland einen Namen gemacht. Zu Ihren Paraderollen gehören unter anderem Mozarts “Donna Elvira” (Don Giovanni) und “Erste Dame” (Die Zauberflöte) sowie “Micaela” aus Bizets Carmen. Sie konzertierte unter namhaften Dirigenten, wie Adam Fischer, Risto Joost, Yves Abel, Marcus Bosch, Christoph Spering und Thomas Hengelbrock.CD-Aufnahmen bei Carus, Rondeau, Brilliant Classics u.a. dokumentieren ihre künstlerische Vielseitigkeit. Im WDR Fernsehen war Antonia Bourvé zu Weihnachten 2017 zusammen mit dem WDR Funkhausorchester und dem WDR Rundfunkchor mit dem Konzert “NRW feiert Advent” zu erleben. 2023 sang sie am Luzerner Theater “Leitmetzerin” in Strauss’ Rosenkavalier. In diesem Jahr steht u.a. noch “Giulietta” aus Hoffmanns Erzählungen und Verdis “Messa da Requiem” auf ihrem Programm.

​Felix Uehlein (Altus)

geboren in Münster, Westfalen. Nach dem Abitur Studium der Philosophie und Physik in Freiburg im Breisgau; anschließend Gesangsstudium an der Hochschule für Musik »Carl Maria von Weber«, Dresden.
Er war Stipendiat an der Internationalen Händel-Akademie in Karlsruhe unter der Leitung von Barbara Schlick. Meisterkurse absolvierte er bei Neil Semer und Richard Levitt.
Solistische Tätigkeit u. a. bei den Journées Musicales de Vaudreuille (Südfrankreich) in Monteverdis »Marienvesper«, Bachs »Magnificat« und Händels »Dixit Dominus«. Internationale Konzertreisen führten ihn neben dem europäischen Ausland auch nach Israel und Südamerika. Im Bereich der Zeitgenössischen Musik sang er u.a. im Konzerthaus Berlin die »Chichester Psalms« von Bernstein und in der Philharmonie Berlin das »Miserere« von Arvo Pärt. Gastspiel- und Spielzeitverträge u.a. am Staatsschauspiel Dresden und der Kammeroper Schloß Rheinsberg. Er war Mitglied des Jungen Ensembles des Staatstheaters Mainz, wo er u.a. die Fee in Pauline Viardots »Cendrillon« und die Partie des Tassile in Händels »Alessandro« gesungen hat. Er wirkte in Basel bei der szenischen Aufführung der Madrigalkomödie »Barca di Venezia per Padova« von A. Banchieri mit. Bei den Schwetzinger Festspielen war er in der Uraufführung der Oper »Da gelo a gelo« von Salvatore Sciarrino zu hören, womit er auch sein Debut an der Opéra Garnier in Paris gegeben hat.
Felix Uehlein ist Dozent des Internationalen Arbeitskreises für Musik, Kassel.

Andreas Post (Tenor)

Der Tenor Andreas Post studierte bei Prof. Soto Papulkas an der Folkwang-Hochschule in Essen. Sein Examen bestand der Sänger mit Auszeichnung. In Kursen bei Margreet Honig ergänzt und verfeinert er seine Studien. 1998 erhielt der gebürtige Arnsberger einen zweiten Preis beim 11. Internationalen Bach-Wettbewerb in Leipzig sowie einen Sonderpreis des MDR. Seine rege Konzerttätigkeit führt den Stipendiaten des Richard Wagner-Verbandes Köln immer wieder über die Grenzen Deutschlands und Europas hinaus, so unter anderem nach Israel, Südafrika, die Ukraine und Singapur. Er arbeitet(e) mit rennomierten Dirigenten wie Enoch zu Guttenberg, Sir Neville Merriner, Philipp Herreweghe, Paul McCreesh, oder Wolfgang Katschner und Ensembles wie der Lautten Compagney Berlin, der Hannoverschen Hofkapelle oder der C.P.E. Bach Akademie. Posts besonderes Engagement gilt dem Kunstlied, dem er sich seit 1995 intensiv widmet. Sein umfangreiches Betätigungsfeld spiegelt sich in zahlreichen CD- und Rundfunkproduktionen wider. Weitere Informationen finden sie im Internet unter: www.tenor-andreas-post.jimdofree.com

Hinrich Horn (Bariton)

Hinrich Horn ist Oratoriensänger mit besonderer Neigung zum Konzert und Musiktheater. 
Der Bariton wurde in Nordfriesland geboren und ist frisches Mitglied im Ensemble der Staatsoperette Dresden. 
Seine künstlerischen Schwerpunkte liegen ebenso in der Verkörperung von lyrischen Bariton-Partien als auch in seiner Konzerttätigkeit auf internationalem Niveau. 
Er studierte an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover, vertiefte seine Fähigkeiten in der Liedklasse von Justus Zeyen und besuchte Meisterkurse bei Prof. Anne Le Bozec und Håkan Hagegård. Am Concorso di Lied-Duo Cobelli gewann er den Preis für die beste künstlerische Gestaltung, war Preisträger beim Podium junger Gesangssolisten und Stipendiat der Stiftung Jehudi Menuhin Live Music Now und des Richard-Wagner-Verbandes in Chemnitz. 
Nach ersten Gastverträgen an der Oper Hannover, am Nationaltheater Mannheim und am Staatstheater Braunschweig debutierte er am Theater Plauen-Zwickau als Wolfram (Tannhäuser) und Valentin (Faust). 
Danach wurde Hinrich Horn Ensemblemitglied an der Musikalischen Komödie der Oper Leipzig, wo er zahlreiche Partien des deutschen romantischen Repertoires für lyrischen Bariton verkörperte, darunter Zar Peter der Erste (Zar und Zimmermann), Gambetto (Casanova), Frank (Fledermaus), Obolski (Das Feuerwerk), Petrucchio (Kiss me Kate). 
Ebenso ist er oft gefragter Gast an der Oper Leipzig für die Rollen Moralès (Carmen), Sprecher (Zauberflöte), Hajny (Rusalka) und Baron Douphol (La Traviata). Glanzpunkt seiner dortigen Bühnenkarriere sind seine Auftritte als Papageno in der Inszenierung von Ralf Nürnberger unter der musikalischen Leitung von Daniel Huppert und Marius Stieghorst. 
Weitere Meilensteine bilden das Debüt als Eugen Onegin, die Rolle des Argante (Rinaldo) und die Verkörperung der Baritonpartien aus Eötvös Oper Der goldene Drache am Mainfranken Theater in Würzburg. 
Sein Repertoire umfasst auch Partien wie Donner (Rheingold), Heerrufer (Lohengrin), Biterolf (Tannhäuser), Kilian (Freischütz), Harlekin (Ariadne auf Naxos), Lord Enrico Ashton (Lucia di Lammermoor) und Mozartpartien wie Figaro und Conte Almaviva (Le Nozze), Guglielmo (Cosi), Don Giovanni und Leporello (Giovanni). 
Diese Spielzeit brachte ihn an die Staatsoperette Dresden, wo er Sweeney Todd, Herr Fluth (Lustige Weiber von Windsor), Falke (Fledermaus) und Marcello (La Bohème) singt. 
Seit Beginn seiner musikalischen Laufbahn hat ihn die Konzerttätigkeit stets begleitet und es ihm ermöglicht, auf renommierten Bühnen in Europa und Asien aufzutreten. Er ist mit den Bass- Partien aus Bachs und Händels Werken ebenso vertraut wie mit den großen Oratorien und Sinfonien von Beethoven, Mendessohn und Brahms. Auch die klassische Moderne, wie das turkische Epos Yunus Emre aus der Feder Ahmet Adnan Sayguns oder der Bariton- und Basspart aus Frank Martins In terra pax und Brittens War Requiem gehören zu seinem Repertoire. 
Höhepunkte seines Konzert-Schaffens bilden der Auftritt bei der British Proms Night mit dem Hamburg Festival Orchestra unter der Leitung von Russel Davis. 
Nach seinem unvergesslichen Debut in der Partie des Elias avisiert Hinrich Horn neben Brittens War Requiem nun endlich wieder einen Liederabend mit den Sechs Monologen aus „Jedermann“ nach Texten von Hugo von Hofmannsthal, Brahms Vier ernsten Gesängen und Schumanns wunderbarer Dichterliebe.

Carsten Rupp wurde in Fulda geboren und erhielt dort umfassenden Grundlagenunterricht an Klavier und Orgel sowie Schlagzeug und Gesang. Mit künstlerischem und pädagogischem Schwerpunkt studierte er an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt und an der Akademie für Tonkunst in Darmstadt und sowie Kultur- und Medienmanagement an der Hochschule für Musik und Tanz in Hamburg. Meisterkurse u.a. bei Linda Hurst, Richard Wistreich, Frieder Bernius, Kurt Widmer und dem Hilliard-Ensemble ergänzten seine Ausbildung. Seit nunmehr fast 30 Jahren arbeitet er als Chordirigent mit verschiedenen Konzert- und Kirchenchören und Vokalensembles, wie zb. der Kantorei am St. Markus Frankfurt/Main und seit 2011 als Chordirektor des Städtischen Konzertchors Winfridia Fulda. Schwerpunkt dieser Tätigkeiten sind konzeptionell- innovative und musikalisch-kulturell anspruchsvolle chorsymphonische Konzerte in Zusammenarbeit mit Orchestern wie der Thüringen Philharmonie Gotha, der Vogtland Philharmonie Greiz/Reichenbach, der Erzgebirgischen Philharmonie Aue, dem Göttinger Symphonieorchester oder den Virtuosi Brunensis. Im November 2017 zeichnete ihn die Bundesvereinigung Deutscher Chorverbände mit dem Titel „Chordirektor“ aus. Mehrfach wurden seine Konzerte durch den Hessischen Rundfunk aufgezeichnet und gesendet. Er leitete diverse Uraufführungen (u. a. im Rahmen der Tage für Neue Musik in Darmstadt) und übernahm die Position des musikalischen Leiters für verschiedene Opern- und Musicalproduktionen (zuletzt beim „Fuldaer Musicalsommer“) sowie diverse Gastdirigate bei Konzertchören (u.a. Frankfurter Singakademie, German-American-Community-Choir Frankfurt, Bad Hersfelder Festspielchor). Die Zugehörigkeit zu verschiedenen Ensembles des Operetten-, Opern- und Musiktourneetheaterbereichs führten den lyrischen Bariton als Sänger und Solist auf verschiedenste Bühnen und Konzertpodien im In- und Ausland (z.B. Oper Saigon, Konzerthaus Berlin). Zugunsten seiner dirigentischen Arbeit beschränkt er seine gesangliche Tätigkeit heute auf kammermusikalische Konzerte und unterrichtet an der Musikschule der Stadt Fulda Gesang mit dem Schwerpunkt der klassischen Stimmbildung und des Crossovers sowie Dirigieren.

La strada armónica ist ein in Würzburg gegründetes Barockorchester. Profimusiker aus aller Welt spielen auf Instrumenten der damaligen Zeit oder Nachbauten, um einen  historischen Klang entstehen zu lassen. Gründerin und Konzertmeisterin ist die in Argentinien geborene Violinistin Carolina Elisabet Ehret. Alle Instrumentalisten in „La strada armónica“ haben ein Studium für Alte Musik absolviert und spielen in verschiedenen Ensembles in Deutschland und im Ausland. „Man darf nicht glauben, man zieht Darmsaiten auf und ist Barockmusiker.“ Historische Spieltechnik, künstlerische Gestaltungsmittel der damaligen Zeit, wie zum Beispiel eigene Verzierungen und Improvisation, sind die Grundlagen der historischen Aufführungspraxis. „La strada armónica“ ist Synonym für den Weg, den man gemeinsam in Wohlklang und Harmonie beschreiten will. 

Der Städtische Konzertchor Winfridia ist der einzige weltliche Konzertchor in der Region Fulda und damit einer der wenigen leistungsorientierten Chöre Osthessens. Er zeichnet sich durch seine über 145-jährige Geschichte ebenso aus, wie durch seine immer wieder neu akzentuierten, jedoch stets gleichbleibend anspruchsvollen Konzertprogramme. Der Name des Chores geht auf den Gründer des Klosters Fuldas, Winfried von Crediton – besser bekannt unter dem Namen Bonifatius – zurück. 1876 als katholischer Männergesangverein gegründet, wurde die Winfridia 1928 mit dem Oratorienchor Cäcilia zu einem gemischten Chor zusammengeschlossen. Seit 1948 trägt die Winfridia den Titel „Konzertchor der Stadt Fulda“, der ihr aufgrund „besonderer Verdienste um das musikalische Wirken innerhalb und außerhalb Fuldas“ durch den Magistrat der Stadt Fulda, vertreten durch den damaligen Oberbürgermeister Dr. Cuno Rabe, verliehen wurde. Derzeit gehören dem Konzertchor etwa 60 aktive Sängerinnen und Sänger an. In wöchentlichen Proben sowie Probenwochenenden studieren sie mit viel Leidenschaft und Freude an anspruchsvoller Musik die wechselnden Programme für jährlich mehrere Konzerte ein. Dabei arbeitet der Chor immer wieder mit herausragenden Musikern, namhaften Orchestern sowie Solisten, zusammen. Entsprechend dem „Singakademischen Gedanken“ ist ihnen dabei die Pflege des klassischen Konzertrepertoires ebenso wichtig, wie die Erarbeitung und Vorstellung weniger bekannter und zeitgenössischer Werke. Die Aufführungen „Yunus Emre“ und „Fuldensie II – Hugo Staehle“ wurden daher auch vom Hessischen Rundfunk für das Radioprogramm mitgeschnitten. Mit den Konzerten, die überregional Beachtung finden, verschiedenen Gastspielen und Konzertreisen, u.a. nach Berlin, Italien, Tschechien, Israel und in die Niederlande, ist der Städtische Konzertchor Winfridia Fulda ein musikalisches Aushängeschild der Stadt Fulda und ein herausragender Kulturträger der Region.